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Katharine MessengerSeit ich ein kleines Mädchen war, wusste ich, dass ich eine
Schauspielerin bin. Dieses hatte ich als ein klares Ziel und ganz egal, was geschah, ich hatte mein Ziel. In
meinem ganzen Leben ging es nur darum, endlich dort hin zu gelangen, weil ich wusste, dass ich es sein
konnte.
Dann endlich war ich auf der Schauspielschule und sehr bald nach meinem Abschluss
bekam ich meinen Ausweis. Ich war eine Schauspielerin. Ich hatte mein Ziel erreicht.
Jetzt am Ziel
angelangt, fand ich, dass es völlig hohl war. Alles, worauf ich hingearbeitet hatte, war nicht da. Zu dem
Zeitpunkt begegnete ich meinem Partner und hatte meine Kinder. Aber gleichzeitig versuchte ich, diesen Teil
in mir, der die Schauspielerin war und der mich jetzt immer so traurig machte, zu vernichten.
Dann
plötzlich, letztes Jahr, wurde ich mit fürchterlichen Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Der Arzt
dachte, ich hätte eine Hirnblutung.
Die Geschichte ist verwickelter als das, aber ich fand heraus, dass
ich nicht sterben musste, wie ich gedacht hatte. Vielmehr lernte ich dadurch, dass ich diejenige, die ich
wirklich war, nicht töten konnte.
Ich erkannte, dass ich mir erlauben musste, diesem Aspekt in mir neues
Leben zu geben und meinen Traum wieder aufzusuchen. Das weiß ich nun und es ist sehr schwer. Ich denke,
es war vorher leichter, weil ich da einfach glücklich sein konnte. Dennoch, auch wenn es schwer ist, habe ich
realisiert, dass ich mir selbst, meiner inneren Schauspielerin, ein Leben geben muss, weil sie nicht weggehen
wird. |