Sir Martin Ryle
Sir Martin Ryle war der Astronom in königlichen Diensten (Leiter der
Königlichen Sternwarte Greenwich) von 1972-1982. Er war ein höchst angesehenes Mitglied des Trinity
College Cambridge, erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Nobelpreis für Physik. Die letzten zehn Jahre
seines Lebens widmete er dem Kampf gegen die Atomkraft und die dadurch unterstützte Waffenindustrie.
Viele erfolgreiche und führende Wissenschaftler sahen diese Tatsache, mit der er die letzten Jahre seines
Lebens verbrachte, als sonderlich und als Vergeudung seiner Fähigkeiten an. Obwohl er sich selber und
seine Unterstützer als Außenseiter der Gesellschaft sah, setzte er seine Arbeit fort, um ein Bewusstsein für
diese wichtigen Dinge zu entfachen. Nach seinem Tod wurden die folgenden gekritzelten Worte in seinen
Notizen gefunden:
Unsere Welt ist eins -
doch Entwicklung hat nun das Stadium erreicht,
wo wir als Gattung sterben könnten. Wir
Wissenschaftler sollten
dieses klarer sehen
als die Meisten und müssen unseren Einfluss nutzen,
die zu eng gesetzten Bestrebungen unserer
Regierungen zu verändern.
Als Wissenschaftler
müssen wir alles dafür tun, weiterem Missbrauch
unserer Arbeit, Kriegswaffen herzustellen,
vorzubeugen. Stattdessen
sollten wir uns
bemühen, die Ressourcen, die zweckentfremdet
zur Zerstörung des Lebens beitragen, in eine
Lösung der Probleme
zu verwandeln. Für
reiche, aber besonders für arme Länder dieser Welt,
die diesen Problemen nun ausgesetzt sind.
Michael Rowan-Robinson, Lektor im 'Astronomy Queen Mary College University of London' schrieb (in
einer Broschüre mit dem Titel 'Martin Ryle's Letter') dass Martin Ryles Beispiel nach alledem nicht als
weltfremd gelte, sondern eher als Wendepunkt in der Verantwortung von Wissenschaft und Wissenschaftlern.
Verweise auf erwähnte Werke befinden sich hier.